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Altarbild St. Laurentius

Das Altarbild unserer Kirche,
Spiegelbildliche Kopie von:
Peter Paul Rubens, Das Martyrium des Laurentius, Alte Pinakothek, München

 

Laurentius

 

Die Grillsaison ist eröffnet …!

Gedanken zum Patron der Pfarrei St. Laurentius

Es ist immer im Sommer, in den Ferien, wenn viele an warmen Abenden die Grillroste auspacken und so manches Lukullisches über dem offenen Feuer fabrizieren.

Was hat das – um Himmels willen – mit den Patron der Pfarrkirche in Parsberg zu tun?

Bischof Ambrosius erzählt über den Diakon Laurentius: Als Laurentius sah, wie sein Bischof Sixtus von Rom zum Martyrium geführt wurde, weinte er. Weil er zurückbleiben musste und nicht mit seinem Bischof Sixtus das Blutzeugnis für Christus ablegen durfte. Doch der Papst antwortete ihm: In drei Tagen wirst du mir nachfolgen!

Und so geschah es auch!

Ambrosius erzählt weiter: Der römische Diakon Laurentius wurde drei Tage nach dem Martyrium des Sixtus von den Soldaten des Kaisers verhaftet und sofort hingerichtet. Er wurde auf einen Rost gebunden und schließlich auf ein großes Feuer gelegt. Um den Mut und die Treue des Diakons drastisch zu verdeutlichen, wurde ihm folgendes Wort in den Mund gelegt, das Laurentius zu seinen Henkern gesagt haben soll: „Der Braten ist jetzt fertig; dreht ihn um und esst!“

Sehr bald begann die Verehrung des Diakons. Kaiser Konstantin ließ schon im vierten Jahrhundert eine Basilika mit dem Namen des Laurentius an der Via Tiburtina in Rom bauen. Noch heute zählt San Lorenzo zu den sieben Hauptkirchen der ewigen Stadt.

Damit wird diese Kirche zu einem Ziel vieler Betender und Suchender, Pilger und Wallfahrer. Das Grab des heiligen Laurentius wird bis heute aufgesucht.

Und was finden sie – wen finden sie? Die sterblichen Überreste eines Menschen. Und noch viel mehr.

Das Leben und der Glaube des Laurentius waren so überzeugend und glaubwürdig, dass nach seinem Tod viele Glaubende ein Vorbild und eine Ermutigung fanden, wenn sie am Grab eines Menschen beteten, der für seinen eigenen Glauben an Jesus Christus sein Leben hingab.

Kirche bedeutet Gemeinschaft. Gemeinschaft von Gleich-gesinnten. Diese bekennen sich zu Jesus Christus und zu Gott. Jesus gibt seinen Jüngern den Auftrag, sich zu ihm zu bekennen, Zeugnis abzulegen, damit Jesus nicht in Vergessenheit gerät. Und damit verbunden ist auch die Perspektive eines erfüllten und reichen Lebens: Wer sein Leben in die Hände Gottes legt, wer sich von Gott führen läßt, wird von IHM allezeit alles Nötige ausreichend zur Verfügung gestellt bekommen (2 Kor 9,8).

Im Evangelium, das am Gedenktag des Heiligen Laurentius gelesen wird, wird die gleiche Idee ins Bild gebracht: Das Weizenkorn muss in die Erde fallen, muss beerdigt werden. Dann kann es aufgehen, Wurzel schlagen und Frucht bringen. Aus einem einzigen Weizenkorn kann eine Ähre entstehen, die bedeutend mehr Weizenkörner enthält. Das ist Vermehrung des Lebens – sie entsteht im Sterben.

So ist es auch bei Laurentius und bei vielen anderen Heiligen: Er hat ganz auf Gott vertraut. Er hat geglaubt, dass Gott ihm alles geben wird, was er für das Leben braucht. Laurentius hat das Wort Jesu sehr ernst genommen: „Ihr sollt meine Zeugen sein!“ (Lk 24,48). Das hat er bis zur letzten Konsequenz umgesetzt. Für ihn war das der Tod.Er wollte lieber sterben, als seinem Glauben untreu werden.

Das Weizenkorn Laurentius ist gestorben und ist begraben worden. Und er hat Frucht gebracht. Der Glaube unseres Heiligen und die Treue zu Gott ist wie ein Weizenkorn, das in die Erde gelegt wurde, aufgegangen und Frucht gebracht hat:

In den vielen Menschen, die durch das Beispiel des Heiligen ermutigt wurden, selbst auf die Verheißung Gottes zu vertrauen.

GOTT GIBT IMMER ALLES AUSREICHEND, WAS DER GLAUBENDE NÖTIG HAT!

Das Leben wird reicher, erfüllter und zufriedener, wenn wir es von Gott erfüllen lassen.

Dort, wo ein Mensch für seinen Glauben an den Gott Jesu Christi sogar mit seinem eigenen Blut eintritt, dort wird der Glaube stärker werden.

Dort, wo ein Mensch Hoffnung bringt, trotz seines eigenen Zweifels, dort kann er andere mit Zuversicht erfüllen.

Dort, wo ein Mensch Liebe bringt, und dabei keine Absicht für sich selbst verfolgt, dort wird Liebe bei vielen Menschen wachsen.

Wenn Sie jetzt im Sommer an einem Getreidefeld vorbeifahren, denken Sie daran: Ein einzelnes Korn bringt viele neue Körner hervor.

Pfarrer Stefan Füger