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Unser Apfelbaum

 

Pflanzung Apfelbaum

v.l.: M. Mannhardt, A. Marx, R. Hamberger, K. Baumann, B. Denz, S. Rummel, K. Wirzberger, J. Mehringer, A. Maier

 

Warum ein Apfelbaum im Pfarrgarten???

Wenn man sich das Bild anschaut, kann man sich fragen, warum hier neun Leute einen Baum im Pfarrgarten pflanzen. Haben die nichts Besseres zu tun?

 

Schatten im Sommer

Warum im Mai 2018 im Miesbacher Pfarrgarten ein Apfelbaum gepflanzt wurde hat zunächst schlicht folgenden Grund: Seit Herbst 2016 wird der Garten wieder intensiver genutzt, so auch für Besprechungen und da fehlte bisher der entsprechende Schatten im Sommer.

 

Tieferer Sinn

Aber dafür hätten wir nicht so viele hauptamtliche Mitarbeiter zur Pflanzung geholt. Ihre Präsenz soll die Wichtigkeit des Folgenden unterstreichen:

 

  • Vor ein paar Jahren wurde ein alter Aprikosen-Spalier- Baum im Pfarrgarten umgeschnitten. 
    Es hatte unzählige Jahre gedauert, bis er groß genug war, um so viele und gute Aprikosen zu tragen.
    10s Schneiden und alles war weg. Schade um den schönen Baum, aber vor allem:
  • Unser Herrgott hat uns einen Planeten geschenkt, der rund 5.000.000.000 Jahre alt ist. Es hat hunderte von Millionen Jahren gedauert, bis das Leben entstanden ist, wie wir es kennen: die unzähligen Blumen, Gräser, Bäume, Tiere, Vögel, die herrliche Landschaft, die Seen..   
    Es hat zig tausende Jahre gedauert, bis sich der Mensch entwickelt hat.
    Es ist ein unglaubliches Geschenk, das GOTT uns als Leihgabe gegeben hat.
  • Und wenn wir so weitermachen, wie seit 2-3 Generationen, dann dauert es nur noch wenige Generationen und weite Teile unserer Erde werden unbewohnbar sein.
    Wir Deutsche leben ab Anfang Mai (2018: 2. Mai) auf Pump, also auf Kosten anderer, auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder:
    Wenn alle so leben würden wie wir Deutsche, dann bräuchten wir 3 Erden, um unseren Ressourcenverbrauch decken zu können. Es gibt kaum Länder, die noch schlechter sind.
  • Und deshalb ist klar: Wir können nicht warten, bis andere etwas dagegen tun:
    Als Christen sind wir gefordert: GOTT hat uns eine wunderbare Schöpfung anvertraut, so sollen wir auch sorgsam umgehen mit diesem Geschenk.
  • Angesichts der massiven Zerstörungen der Erde, des schon stark gestiegenen Meeres, der unzähligen Menschen, die schon jetzt die Folgen der Erdüberhitzung spüren, angesichts der kaum mehr lenkbaren Großkonzerne und angesichts unserer Winzigkeit dagegen, könnte man sagen:
    Ist nicht eh alles sinnlos?
  • Es gibt den wunderbaren Spruch, von dem keiner wirklich weiß, von wem er stammt:
    „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge,
    ich würde heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“
  • In diesem Sinne haben wir diesen Baum gepflanzt: Als Zeichen der Hoffnung,
    als Zeichen dafür, was wir schon alles als Pfarrverband die letzten Jahre für eine lebenswertere Welt getan haben,
    als Zeichen für alles, was wir noch tun wollen,
    als Zeichen dafür, nicht zu resignieren, sondern hoffnungsvoll nach vorn zu schauen und tatkräftig an einer besseren Welt mitzuwirken.
  • Dieser Apfelbaum wird erst in einigen Jahren seine ersten Früchte tragen, aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich den Schatten und die Früchte nicht mehr genießen können. Genauso ist es mit den Bemühungen in unserem Pfarrverband: Selbst haben wir wenig davon, es geht um unsere Kinder und Enkelkinder. Lassen wir uns nicht einreden, wir könnten nichts tun.

 

Johannes Mehringer, im Juni 2018