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z ---> Kinderbibel - Gründonnerstag

Endlich war es soweit: das Passamahl konnte beginnen. Auf dem Tisch stand ein festliches Essen mit Lammfleisch, Kräutern und Soße, mit dem flachen Brot und einem großen Becher Wein. Die Jünger saßen um den Tisch und schauten voll Erwartung auf Jesus. Doch Jesus sagte traurig: „Dies ist das letzte Mahl, das ich mit euch esse. Bald werde ich nicht mehr bei euch sein. Meine Feinde werden mich verhaften und töten.“ Die Jünger sahen sich entsetzt an. Jesus wird sterben? Unmöglich!

Die Jünger warteten, dass Jesus die Worte sprach, die immer beim Passamahl gesprochen wurden, Worte, die an den Auszug aus Ägypten erinnerten. Da nahm Jesus das Brot, dankte Gott, brach es, gab es seinen Jüngern und sprach: „Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ Danach nahm er auch den Becher, dankte Gott, gab ihn seinen Jüngern und sprach: „Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“

Da horchten die Jünger auf. Nein, das waren nicht die Worte, die sonst beim Passamahl gesprochen wurden! Das waren neue, unerhörte Worte! Worte, die von ihrem Herrn und von seinem nahen Tod sprachen. Schweigend nahmen sie das Brot aus seiner Hand, dazu den Becher mit Wein und aßen und tranken. Aber sie spürten: Alles war anders bei diesem Passamahl. Sein eigenes Leben gab Jesus für sie hin!

Als das Passamahl zu Ende ging stimmte Jesus das Danklied an. Danach stand er auf und ging mit seinen Jüngern hinaus in die Nacht. Keiner wagte Jesus zu fragen, aber sie ahnten alle: In dieser Nacht würde geschehen, was Jesus vorausgesagt hatte. Schweigend gingen sie durch die dunklen Straßen der Stadt bis hinaus vor das Stadttor. Dort draußen am Ölberg wollten sie die Nacht in einem Garten verbringen, der Gethsemane hieß. Vor diesem Garten sagte Jesus: „Setzt euch hier hin und wartet auf mich! Ich will in den Garten gehen und beten.“ Jesus ging noch ein Stück weiter in den dunklen Garten hinein, kniete dort nieder und sprach mit seinem Vater im Himmel: „Mein Vater, wenn es möglich ist, dann lass mich nicht leiden. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst, soll es geschehen. Wenn es sein muss, dass ich sterben soll, dann bin ich bereit. Dein Wille geschehe!“ So betete Jesus eine lange Zeit. Sein Vater war bei ihm. Der stärkte und tröstet ihn. Dann war Jesus bereit, in den Tod zu gehen. Er stand auf und ging zu seinen Jüngern zurück.

Als Jesus zu ihnen kam, schliefen sie. Da weckte sie Jesus und sagte zu ihnen: „Steht auf! Es ist Zeit. Gleich werden sie kommen und mich verhaften!“ Plötzlich waren die Jünger hellwach. Sie hörten Stimmen. Fackeln leuchteten auf und Männer mit Knüppeln und Schwertern stürmten heran: die Knechte des Hohepriesters! Schon umringten die Männer Jesus. Sie fielen über ihn her, packten ihn und fesselten ihn wie einen Verbrecher. Jesus rief: „Warum kommt ihr mit Schwertern und fesselt mich wie einen Räuber? Aber ich weiß: Es muss so geschehen. Gott will es.“ Die Jünger packte große Angst, schnell flohen sie nach allen Seiten und ließen Jesus allein.

Die Knechte brachten Jesus zum Hohepriester. Sein Name war Kaiphas und er wartete mit den Priestern und Ratsherren auf Jesus. Noch in dieser Nacht sollte er verhört werden. „Führt die Zeugen herein“ rief Kaiphas. „Sagt“, fragte der Hohepriester, „was bringt ihr gegen diesen Jesus vor? Was hat er getan?“2

Er hat die Leute aufgehetzt“, schrien die einen. „Er hat gesagt, er will den Tempel zerstören“, schrien die anderen. Was sie auch gegen Jesus vorbrachten, es war alles nicht wahr. Jesus aber blieb stumm. „Warum sagst du nichts dazu?“ fragte ihn der Hohepriester. „So sage uns nur dies eine: Bist du der Retter, der Sohn Gottes, ja oder nein?“ „Ja, ich bin Gottes Sohn“, antwortete Jesus da so laut, dass jeder es im Saal hören konnte. „Und ich sage euch: Nun gehe ich zu meinem Vater. Doch einst werde ich wiederkommen. Dann werdet ihr alle erkennen, wer ich bin!“

Da wurde der Hohepriester zornig: „Er lügt! Er lästert Gott! Er ist nicht Gottes Sohn! Nur Josefs Sohn ist er. Was meint ihr, welche Strafe hat er verdient?“ „Er muss sterben!“ schrien alle.

 

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