--> Namenstage im Februar
In den Februar fällt der Gedenktag für
Alfred Delp (2.2.), außerdem feiern wir die Namenstage
des hl. Blasius (3. 2.),
der hl. Veronika (4. 2.)
der hl. Dorothea (6. 2.),
des hl. Valentin (14. 2.) und
des Apostels Matthias (24. 2.)
--> Übersicht über alle Namenstage
Foto: Alfred Delp vor dem Volksgerichtshof © Domradio Köln
2. Februar: Alfred Delp
„Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt.“ Alfred Delp hat diese Zeilen in der Todeszelle von Berlin-Tegel geschrieben – am 2. 2.1945, kurz vor dem Zusammenbruch des III. Reiches, wird er wegen Hochverrats hingerichtet. Er hatte Kontakte zum „Kreisauer Kreis“ um Graf von Moltke, der den Sturz des nationalsozialistischen Regimes plante – sein Name stand in Stauffenbergs Notizbuch. Wie intensiv seine Mitarbeit dort war, ist umstritten. Aber seine Aufzeichnungen verraten, dass er auf eine Rückkehr der Menschen zu den wahren Werten, auf einen „Humanismus im Namen Gottes“ hoffte.
Alfred Delp wird am 15. 9. 1907 in Mannheim geboren und wächst in eine gemischt katholisch/evangelische Familie hinein. Geprägt durch die kath. Jugendbewegung „Neues Deutschland“ nach dem I. Weltkrieg, wird er Jesuit und Priester, schreibt Artikel für die Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ und beschäftigt sich vor allem mit sozialen Fragen, z.B. der „Arbeiterfrage“ und der Lage der Bauern.
Er wirkt als Lehrer und Seelsorger, seine kritischen Predigten sind geschätzt, die Unvereinbarkeit von Christentum und Nationalsozialismus spricht er deutlich aus. Nach dem Attentat vom 20. Juli wird er verhaftet, in der Strafanstalt schwer gefoltert und zum Tode verurteilt.
„Es wird kein Mensch an der Botschaft vom Heil und vom Heiland glauben, solange wir uns nicht blutig geschunden haben im Dienste der physisch, psychisch, sozial, wirtschaftlich, sittlich oder sonst wie kranken Menschen.“ (aus den „Aufzeichnungen aus dem Gefängnis“)
3. Februar: Hl. Blasius
„Auf die Fürsprache des hl. Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Hl. Geist.“ Der Segensspender hält dabei 2 gekreuzte, brennende Kerzen vor den Gläubigen.
Dieser Brauch hält sich seit dem 16. Jhdt. – und wie jeder Segen ist er kein Zauberspruch, der alle Krankheiten vertreibt, sondern die Zusage Gottes, dass zum Heil des Menschen Leib und Seele gehören.
Man weiß über diesen Heiligen fast nichts; vermutlich lebt er im 3. oder 4. Jhdt. und stammt aus der armenischen Stadt Sebaste. Er fällt der Christenverfolgung zum Opfer und wird nach grausamer Folter (um 316?) enthauptet.
Zum Ursprung des Segens gibt es natürlich eine Legende: Eine Mutter bringt ihren Jungen zu Bischof Blasius, der bereits im Kerker sitzt. Das Kind hat eine Fischgräte geschluckt und droht daran zu ersticken. Blasius betet und hilft. Er gehört zu den 14 Nothelfern.
Foto: Evangelische Stadtkirche St. Blasius in Bopfingen (Baden-Württemberg), Flügelaltar von Friedrich Herlin von 1472, Schnitzfigur des hl. Blasius von einem oberrheinischen Meister. CC BY-SA 3.0
4. Februar: Hl. Veronika
So viele Mädchen tragen bei uns den Namen Veronika, der liebevoll zur „Vroni“ abgekürzt wird. Er geht auf eine Frau zurück, die es nur in der Legende gibt – als Begleiterin und Trösterin von Jesus auf dem Kreuzweg in Jerusalem. Vielleicht ist die eine erfundene Figur, aber sie ist aus der Passionsgeschichte nicht mehr wegzudenken. Fast jeder Kreuzweg enthält das Bild der Frau, die Jesus ein Tuch reicht, damit er sein von Schweiß, Blut und Schmutz entstelltes Gesicht reinigen kann. Als Veronika das Tuch zu Hause ansieht, hat sich das Antlitz Jesu darauf abgebildet. Es soll den Kaiser Tiberius von einer schweren Krankheit geheilt und immer wieder Wunder gewirkt haben.
Dieses Tuch gibt es noch – oder auch nicht. Verschiedene Varianten davon wurden immer wieder gezeigt, ihre Echtheit untersucht. Seit 1638 besitzt das Kapuzinerkloster von Manoppello in den Abruzzen ein Tuch mit der Abbildung eines Männergesichts. Es besteht aus wertvoller Muschelseide und wird dreimal im Jahr öffentlich gezeigt.
Echtheit und Wunderwirkung sind nicht das Wesentliche: Ein Tuch mit der Abbildung von Jesu Gesicht versetzt den Betrachter in die unmittelbare Gegenwart der Passion und in eine andachtsvolle Stimmung, die einen tiefen Eindruck hinterlässt.
Foto: Hl. Veronika, St. Laurentius Parsberg, 6. Kreuzwegstation, Ölbild im Stil des Historismus, ca. 1880
6. Februar: Hl. Dorothea
Der Name Dorothea bedeutet „Geschenk Gottes“.
Auch diese Heilige gehört zur Schar derer, von denen wir nicht viel wissen, die aber bald nach ihrem überlieferten Märtyrertod verehrt und mit Geschichten geschmückt wurden.
Viele Christen werden während der großen Verfolgungen durch die römischen Kaiser dazu gezwungen, die römischen Götter oder den Kaiser selbst zu verehren. Nicht jeder ist bereit, sein Leben für seinen Glauben zu opfern – viele wollen für ihre Familie und ihre Freunde weiterleben.
Dorothea bleibt der Legende nach standhaft, obwohl sie mit ihrer Schönheit sogar den Statthalter betört. Als er sie frägt, warum sie so früh sterben möchte, erwidert sie: „Die Welt ist kalt. Ich will in die himmlischen Gärten, in denen es keinen Winter und keinen Schnee gibt, sondern süße Äpfel und Rosen, die nicht welken.“ Der Schreiber Theophilus erinnert sie vor ihrer Hinrichtung (um 305?) an diese Worte. Als der Winter mit Frost und Dunkelheit einzieht, bringt ein kleines Kind einen Korb mit Äpfeln und Rosen zu Theophilus – mit einem Gruß von Dorothea. Der Schreiber soll daraufhin Christ geworden sein.
Die Verheißungen eines himmlischen Lebens nach dem Tod zeigen den Menschen in solchen Legenden ihr wahres Ziel. Dorothea wird oft mit einem Körbchen voller Rosen dargestellt und gehört zu den 14 Nothelfern. In der mittelalterlichen Kunst ist ihr Bild besonders beliebt.
Und in diesem Jahr stimmt auch der Vers: „Die heilige Dorothee watet gerne durch den Schnee“.
Foto: rechts: hl. Dorothea mit Blumenkorb, links: hl. Barbara mit Turm, Lauterbacher Marienaltar, um 1480 (Hessen)
14. Februar: Hl. Valentin
Der Valentinstag ist der Tag der Liebenden, Verlobten, Paare – aber auch der Blumenhändler und Pralinenhersteller. Wie ist der Heilige zu dieser Ehre gekommen?
Tatsache ist, dass er im 3. Jhdt. als Bischof von Termi in Umbrien wirkt und in Rom als Märtyrer stirbt. Sein Leben ist historisch kaum erfassbar, aber Legenden erzählen von ihm.
So berichtet eine Geschichte von der Heilung eines Jungen aus einer vornehmen Athener Familie, die in Rom lebt. Der Sohn hat eine gekrümmte Wirbelsäule – und nach Valentins Wundertat bekehrt sich die ganze Familie zum Christentum.
Die Bedeutung des Valentintages für die Verliebten geht wohl darauf zurück, dass die Römer am 14. Februar die Göttin Juno feierten – sie ist zuständig für Ehe und Familie. Die Frauen bekamen schon damals Blumen geschenkt und so ist das bis heute geblieben. An die Stelle der heidnischen Göttin tritt der hl. Valentin.
Auch der "Tino" hat seinen Namen vom (ital.) Valentino.
Foto: Barocke Statue des Heiligen Valentin mit dem geheilten Knaben, Apollonia-Altar, Wallfahrtskirche Maria Rain, Bezirk Klagenfurt CC BY-SA 3.0 AT
24. Februar: Apostel Matthias
Den jüdischen Schriftgelehrten nennt man den 13. Apostel – er wird als Ersatzmann für den „Verräter“ Judas Iskariot vom Rat der Apostel per Los bestimmt. Eigentlich müsste man ihn als 12. Apostel bezeichnen, aber oft setzt man an diese Stelle Paulus, den „Apostel der Heiden“ oder „Apostel der Völker“, der mit seinen Reisen das Urchristentum in große Teile des Römischen Reichs getragen hat.
Matthias soll zunächst in Judäa gepredigt und später bis nach Äthiopien gekommen sein. Außer einigen Legenden weiß man nichts von ihm. Um 80 n.Chr. ist er wohl gestorben. Als einziger Apostel hat er seine Grabstätte nördlich der Alpen, in Trier. Sein Grab ist seit dem Mittelalter ein beliebtes Ziel für Pilger, vor allem für die sogen. Matthiasbruderschaften.
Die Bauernregeln befassen sich mit der Wende vom Winter zum Frühling: „Mattheis brichts Eis. Hat er keins, so macht er eins.“ Der Heilige ist u.a. Schutzpatron gegen Pocken, Windpocken und Keuchhusten.
Foto: Hl. Matthias mit Beil, Bleiglasfenster, St. Matthias in Köttelbachbei Kelberg (Eifel), um 1920. CC BY-SA 3.0